Steuer auf Tabaksubstitute
Liquidsteuer und Tabaksubstitutsteuer: Was du wissen musst
Mit der Einführung der Liquidsteuer im Rahmen der Tabaksteuerreform in Deutschland sind nicht nur nikotinhaltige, sondern auch nikotinfreie Produkte wie Basisliquids und Aromen steuerpflichtig geworden. Zusätzlich zur Liquidsteuer fällt auch die Mehrwertsteuer (MwSt.) an, was die Kosten für E-Liquids weiter in die Höhe treibt. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die Besteuerung und erklärt, wie sich die Preise bis 2026 entwickeln.
Was ist die Liquidsteuer?
Die Liquidsteuer, auch bekannt als Tabaksubstitutsteuer, wurde zum 1. Juli 2022 eingeführt, um den Konsum von E-Zigaretten ähnlich wie Tabakprodukte steuerlich zu regulieren. Diese Steuer gilt für alle Flüssigkeiten, die in E-Zigaretten verwendet werden – sowohl für nikotinhaltige als auch für nikotinfreie Liquids.
Die Steuer wird in Stufen bis 2026 erhöht, um die Preise nach und nach anzupassen:
- Ab Juli 2022: 0,16 € pro Milliliter
- Ab Januar 2024: 0,20 € pro Milliliter
- Ab Januar 2025: 0,26 € pro Milliliter
- Ab Januar 2026: 0,32 € pro Milliliter
Mehrwertsteuer und Liquidsteuer
Neben der Liquidsteuer fällt auch die Mehrwertsteuer (MwSt.) an, was die Gesamtkosten für E-Liquids und andere Produkte wie Aromen und Basisliquids weiter erhöht. In Deutschland beträgt der reguläre Mehrwertsteuersatz derzeit 19%. Dies bedeutet, dass auf den Endpreis, der die Liquidsteuer enthält, zusätzlich die Mehrwertsteuer aufgeschlagen wird.
Beispielrechnung für 2026:
- Ein 10 ml Liquid wird mit 0,32 € pro ml besteuert. Das ergibt 3,20 € Liquidsteuer.
- Nehmen wir an, der Nettoverkaufspreis beträgt 5,00 €.
- Der steuerliche Endpreis liegt dann bei 5,00 € + 3,20 € = 8,20 €.
- Auf diesen Preis wird dann die 19% Mehrwertsteuer erhoben: 8,20 € x 1,19 = 9,76 €.
Das zeigt, wie stark sich die Kombination aus Liquidsteuer und Mehrwertsteuer auf den Endpreis auswirkt.
Steuer auf Basisliquids und Aromen
Nicht nur fertige E-Liquids unterliegen der Steuer, auch Basisliquids und Aromen, die zur Herstellung eigener Liquids verwendet werden, sind seit 2022 steuerpflichtig. Dies gilt unabhängig davon, ob die Produkte Nikotin enthalten oder nicht. Das bedeutet, dass auch Selbstmischer, die ihre E-Liquids bisher ohne zusätzliche Kosten zusammenstellen konnten, nun von der Liquidsteuer betroffen sind.
- Basisliquids: Trägerstoffe wie Propylenglykol (PG) und pflanzliches Glycerin (VG) unterliegen der Liquidsteuer, egal ob sie Nikotin enthalten.
- Aromen: Alle Arten von Aromen, die für das Mischen von Liquids verwendet werden, sind ebenfalls steuerpflichtig – egal ob fruchtige, süße oder tabakähnliche Aromen.
Die Preisentwicklung bis 2026
Die Liquidsteuer wird bis 2026 in mehreren Stufen erhöht, was zu einer signifikanten Preissteigerung führt. Verbraucher, die E-Liquids kaufen, sollten sich auf steigende Preise einstellen. Besonders betroffen sind Selbstmischer, da die Steuer nun auch auf die Grundstoffe wie Aromen und Basisliquids erhoben wird. Durch die schrittweise Anhebung wird eine 10 ml Flasche Liquid im Jahr 2026 allein durch die Liquidsteuer um 3,20 € teurer, was zusammen mit der Mehrwertsteuer von zusätzlichen 0,60 € zu deutlichen Kostensteigerungen von 3,80 € führt.
Auswirkungen auf Händler und Verbraucher
Für Händler bedeutet die Einführung der Liquidsteuer, dass sie ihre Preise anpassen müssen und gleichzeitig ihre Kunden über die steigenden Kosten informieren sollten. Viele Verbraucher werden sich vermutlich nach Alternativen umsehen oder ihre Einkäufe optimieren, indem sie größere Mengen im Voraus kaufen, bevor die Steuersätze weiter steigen.
Verbraucher sollten sich ebenfalls auf die gestiegenen Kosten einstellen und nach Möglichkeiten suchen, durch den Kauf größerer Mengen oder Sonderaktionen Kosten zu sparen. Vor allem bis 2026 werden die Preise aufgrund der jährlichen Erhöhung der Steuerstufen weiter steigen.
Fazit: Liquid- und Tabak Substitutsteuer
Die Liquidsteuer und die Tabaksubstitutsteuer führen in Kombination mit der Mehrwertsteuer zu erheblichen Preissteigerungen für E-Liquids, Basisliquids und Aromen. Während die Steuer eingeführt wurde, um den Konsum von E-Zigaretten ähnlich wie bei Tabakprodukten zu regulieren, trifft sie nicht nur fertige Liquids, sondern auch alle Komponenten, die für das Selbermischen verwendet werden. Die schrittweise Erhöhung bis 2026 sorgt für weitere Preisanstiege, weshalb Verbraucher und Händler sich darauf einstellen müssen, dass E-Liquids und verwandte Produkte deutlich teurer werden.